Kaffeehaus-Gedichte

Zeit

So selten

Also

In ein Café

Wo bin ich?

Ach ja

Ich könnte

Da war ich vor vier Jahren

Mit ihm

Mich nervte

Das ständige Rappeln der S-Bahn

Wie wird es heute sein?

Heute geschlossen

Na dann

Das nächste Café

Da war ich vor zwei Jahren

Aber es ist okay

Die S-Bahn

Rappelt

Für ihn

Oder

Für den anderen

Zeit

So selten

 

 

* * Das grüne Ampelmännchen

Trägt einen Hut

Auf dem T-Shirt

In dem Laden vor mir

Blick aus dem Fenster

An einem grauen Wintertag

Im März

Ausstellung

Café

Kaffee

Wärme

Wintertage sind nicht grau

Mit der Sonne im Herzen

Und auch die umgedrehte Münze

Im Portemonnaie

Stellt sich nicht quer

Nur meine Zähne

Schreien

Nach prophylaktischer Reinigung

Zucker

Im Kaffee

Er meinte mal

Er sei schon süß

Dann bin ich es wohl nicht

Tango-Musik

Ruhe

Im Herzen

Ist nicht süß

Aber warm

 

* * *

Ecuador

Neben

Skandinavien

Eine blonde Frau

Schaut herein

Während ich durchs Fenster

Auf die Plakatwand schaue

Autorenlesung

Kündigt das dritte Plakat an:

„Na dann“

Wieso?

Ceylon-Asam-Mischung

Teebeutel-Tee-Café

Rutschen wir auf dem Teebeutel

Und einem Hamburger

Ins globale Zeitalter

Die Länder

Rücken zusammen

Tauschen aus

Erweitern wir das Sortiment

Um mit dem Vorschlaghammer

Eigenheiten zu verflachen

Toilettenschuhe in westlichen Toiletten

In Japan

Futonbetten mit schwarzen Rahmen

In Deutschland

Und da kommst du

Um mit mir darüber zu streiten,

Ob deutscher oder japanischer Kaffee besser sei

Fahren wir lieber nach Italien

Doch vergiss nicht

Deine Spaghetti-Nudeln

Bringen dir einen Gruß

Aus China

 

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