Der Tag mit der Sonne
Die Sonne mit dem Mond
Der Mond mit jemandem
Der woanders wohnt
Der, mit jemandem
Den keiner kennt
Alle tanzen Ringelreihen
Und lieben fremd
Schieflage
Er will Sex
Ich bin perplex
Warum willst du mich nicht?
Schallt es in mein Gesicht
Ich bin pikiert
Du bist doch liiert?
Und du hast keinen Mann
Affäre
In flagranti wurde er erwischt.
Seiner Frau hat er Lügen aufgetischt.
„Wer ist sie?“ hat sie ihn gefragt.
Doch er hat dazu nichts gesagt.
Der Haussegen hängt seitdem nun schief,
Obwohl es vorher friedlich lief.
Wie wär’s denn mal mit Treue?
Dann gibt‘s auch keine Reue.
Rache / Eurydike
Mein Amulett
Ein Giftbehälter
Mit einem
Liebeselixier
Alle Männer werden mir verfallen
Und zur Salzsäule erstarren
Das ist Eurydikes Rache
Ich liebe meine Frau!
Selbst wenn ich eine andre klau‘.
Zweimal hat sie’s rausgefunden.
So wurd‘ ich meiner Schuld entbunden.
Doch nun schaut sie streng in mein Gesicht:
„Beim nächsten Mal ist Schicht, du Wicht!“
Treue hab‘ ich ganz schnell geschwor’n.
Die Erinnerung jedoch ward schnell verlor’n.
Und nun gefällt mir die Kollegin sehr.
Ach, Disziplin ist ganz schön schwer.
Die Unruhestifter
Sie sehen ganz harmlos aus
Haben‘s jedoch dick hinter den Ohren
Nett zu dir
Nett zu ihren Kindern
Nett zur Ehefrau
Und doch
Sie bringen alles durcheinander
Mit ihrem ungebändigten Durst
Bei sich selbst
Bei ihr
Bei dir
Vielleicht auch
Bei ihm
Unruhestifter
Verteilen ihre Liebe
Auf zwei Frauen
Und tun dann noch so hilflos
Was kann ich dafür, dass ich ein Mann bin!
Fragen sie mal die Nachbarin
Sie kann ein Lied davon singen
Der Schmerz liegt rechts und links
Neben ihnen
Doch sie gehen als Sieger
Immer wieder
Als Jäger
Aus dem Spiel
Meine Wunden sind verheilt
Doch seitdem schließe ich beide Schlösser meiner Tür
Zweimal ab
Trotzdem klopfen sie ständig
Hausierer
Nein danke
Schönen Tag noch
Und grüßen Sie ihre Frau
Sonst erledige ich das
Ließ ich dich in meinen Schoß
Würden meine Probleme verbrennen.
Doch Liebe, Liebe tut nicht bloß
Als würd‘ sie keine kennen.
Ein Unheil käm‘ bestimmt heran
Blickt‘ ich mal in den Hintergrund
Frauen- und Kinderaugen schauen mich an
Ich erahne einen Höllenschlund.
Wir bleiben in seiner Nähe stehen
Und er kann größer werden
Zwänge man uns hinabzusehen
Gäb‘ es kein Glück auf Erden.
Wünscht‘ ich mir mehr von dir als deine Hand
Ließ‘ ich dir schon eine Tür
Doch durchbrich hier nicht die Wand
Sowieso bekommst du den Schlüssel dafür.