Über mich

Manchmal muss man einen sehr langen Weg gehen, um auf einem kurzen Weg korrekt zurückzukommen.

Dieser Satz ist mein Leitmotiv aus dem Theaterstück „Die Zoogeschichte“ von Edward Albee. Ich sprach ihn nicht ganz freiwillig auf einer Bühne als ich das Stück mit einer Freundin zu Schulzeiten für zwei Englischkurse aufführen musste. Mitten in Abiturvorbereitungen war es sehr störend 45 Minuten Text auswendig zu lernen, lange Strecken nur Monologe mit langweiligen Passagen, in denen nur die Wohnungseinrichtung eines Mannes beschrieben wurde, vom leeren Bilderrahmen bis hin zu pornographischen Spielkarten.

Ich hatte nicht genug Zeit, um den Text zu lernen. So improvisierte ich und kürzte die endlosen Monologe. Da meine Freundin auf dem Dorf wohnte, gab es obendrein nur eine Probe direkt vor der Vorstellung. Trotzdem waren wir gut, so gut, dass wir die Vorstellung wiederholen sollten. Ich lehnte ab. Nie wieder! Ich hasse es, aus Zeitmangel schlecht vorbereitet zu sein. Außerdem wollte ich Regisseurin und nicht Schauspielerin werden und die Fäden hinter der Bühne ziehen.

Zwar arbeitete ich immer wieder mal am Theater, doch landete ich jedes Mal in Stressjobs in der Organisation, in denen ich viel improvisieren musste, um durchzukommen. Ich fühlte mich wie der Fußabtreter für andere, die ihre Träume verwirklichten, ausgenutzt in endlosen Überstunden. Dazwischen Leerlauf. Theaterstellen sind rar. Regisseurin werden zu wollen, ist ein schwieriges Unterfangen. Die Theaterhierarchien sind starr. Ich hätte mich als Regieassistentin hochdienen müssen, um irgendwann endlich einmal eine kleine Studiobühne bespielen zu dürfen. Die Alternative wäre die Ausbeutung armer Schauspieler*innen in der Off-Szene gewesen. Das wollte ich jedoch nicht.

Als ich endlich im Saalbau Neukölln die Möglichkeit erhielt, mit zwei Schauspielern zu proben, brachen wir die Proben ab, da der Suhrkamp- und der Fischer-Verlag nicht ihre Stücke in einem Programm gespielt haben wollten. Stattdessen wurde ich gefragt, ob ich nicht für ein halbes Jahr vor der Privatisierung der Spielstätte die letzte Pressefrau des Saalbaus werden wollte. Ich sagte sofort zu. Zähneknirschend akzeptierte ich auch den ABM-Vertrag mit einem lächerlichen Gehalt dafür mal ohne Überstunden.

Die Grille spielte im Sommer Geige. Müssen Künstler deshalb im Winter hungern?

Wer nicht ewig am Existenzminimum darben möchte, sucht neue Wege. Neben dem Studium der Theater- und Filmwissenschaft und Japanologie besitze ich mittlerweile die Zertifikate „Internationale Referentin für Management, Marketing und Coaching“, „Content- und Social Media Managerin“ und „Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache“, sodass ich diverse Coachings anbieten kann. Obendrein begreife ich meine Lebenserfahrung als grundsätzliche Kompetenz. Ein Bereich, der eher zufällig hinzukam, ist die Esoterik. Nicht jeder kann damit etwas anfangen. Diejenigen aber, die sich mit mir auf dieses Feld begaben, erhielten für sie überraschende Erkenntnisse. Da ich immer wieder gefragt wurde, warum ich das nicht beruflich mache, biete ich nun auch Tarot und Astrologie auf meiner beruflichen Website an. Stöbern Sie dort doch mal ein bisschen. Vielleicht ist ja etwas Passendes für Sie dabei. Kontaktieren Sie mich bitte. Ich freue mich, Ihnen behilflich sein zu können.

Ihre Sandra Beni

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